26.11.2004

Faires Teilen bringt uns weiter

Mit ihrer heute lancierten Kampagne «Lärmfairteilung» setzt die Region Ost neue Akzente im Fluglärmstreit. Sie strebt eine faire Lösung mit allen Beteiligten an. Dabei soll der Lärm nicht wie ein gleichmässiger Teppich über das ganze Flughafengebiet gelegt, sondern die im Laufe der Zeit gewachsenen geografischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten mit berücksichtigt werden. Die Region Ost lädt zum Dialog ein, um gemeinsam mit den Betroffenen eine runde Lösung zu finden: Wir wollen Brücken bauen.


Mit ihrer heute lancierten Kampagne «Lärmfairteilung» setzt die Region Ost neue Akzente im Fluglärmstreit. Sie strebt eine faire Lösung mit allen Beteiligten an. Dabei soll der Lärm nicht wie ein gleichmässiger Teppich über das ganze Flughafengebiet gelegt, sondern die im Laufe der Zeit gewachsenen geografischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten mit berücksichtigt werden. Die Region Ost lädt zum Dialog ein, um gemeinsam mit den Betroffenen eine runde Lösung zu finden: Wir wollen Brücken bauen.
Die Region Ost, die in Fluglärmfragen 70 Städte und Gemeinden mit 350'000 Einwohnern im Osten des Flughafens vertritt, entstand im Juni 2004 als Reaktion auf die publik gewordenen Ergebnisse des Raumentwicklungskonzeptes „Relief“ der Zürcher Baudirektion. Seither wurde „Relief“ - mit dem für die Region Ost inakzeptablen Vorschlag, hauptsächlich von Osten zu landen und neu nach Norden zu starten – offiziell präsentiert, die Mediation ist bedauerlicherweise gescheitert, und mit der kürzlich von Frau Regierungsrätin Rita Fuhrer vorgestellten Konsultativen Konferenz als Nachfolgegremium des „Runden Tisches“ ist zu befürchten, dass dieses Gremium zu einer Alibiübung verkommt.

Die von der Zürcher Regierung nach wie vor verfolgte Stossrichtung, dem Flughafen ein unbeschränktes Wachstum zu ermöglichen und die Flugbewegungen gemäss „Relief“ möglichst auf den Norden und Osten zu konzentrieren, führt zu keiner tragfähigen Lösung, die den Schutzanliegen der umliegenden Bevölkerung gerecht wird. Der Kanton Zürich hat es in der Vergangenheit verpasst, Raumordnung, Siedlungsstruktur und Flughafenentwicklung aufeinander abzustimmen. Deshalb weist heute die gesamte Flughafenregion eine dichte Besiedelung auf, die nicht mehr rückgängig zu machen ist.

Die Region Ost setzt sich für einen langfristig wirtschaftlich lebensfähigen Flughafen ein, umweltverträglich und von der Bevölkerung akzeptiert. Dies ist möglich mit einer Begrenzung auf 320'000 Flugbewegungen pro Jahr, einer achtstündigen Nachtruhe, ohne jeglichen Pistenausbau und mit einer fairen Verteilung der Flugbewegungen, wobei neben den Anflügen immer auch die Abflüge zu berücksichtigen sind.
Um die Akzeptanz des Flugbetriebs in der Bevölkerung wiederherzustellen, sind die Überflugsrechte mit Deutschland möglichst rasch neu auszuhandeln. Die Neuregelung der An- und Abflüge soll am gewachsenen Flugverkehrregime und der damit ebenfalls entstanden Siedlungsstruktur anknüpfen. Der gekröpfte Nordanflug soll als Anflugvariante rasch ausgearbeitet werden. Die restlichen Anflüge sind im Einvernehmen mit der betroffenen Bevölkerung fair zu verteilen.

Die Region Ost lehnt „Relief“ entschieden ab. Es stellt die historisch gewachsene Flugverkehrsregelung gänzlich auf den Kopf, belastet den Norden neu mit den besonders lärmintensiven Starts und führt zu einer einseitigen Konzentration der Anflüge im Osten. Die Volksinitiative für u.a. 250'000 jährliche Flugbewegungen ist ernst zu nehmen. Die Region Ost empfiehlt dem Regierungsrat und Unique, ihre Wachstumsabsichten nach unten zu korrigieren. Der Regierungsrat soll einen Gegenvorschlag auf der Basis von 320'000 Flugbewegungen pro Jahr ausarbeiten. Zusammensetzung und Kompetenzen der Konsultativen Konferenz sind zu verbessern und diese hat, wie bei der Abstimmung zum Flughafengesetz vorgesehen, den hauptsächlich vom Flughafenbetrieb betroffenen Gemeinden eine direkte Mitsprache zu ermöglichen.



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