29.11.2013

Zürcher Fluglärm-Index zum vierten Mal überschritten

Ein Richtwert macht nur dann Sinn, wenn er eingehalten wird und wirksame Massnahmen bei Überschreitungen umgesetzt werden. Der ZFI wurde bereits zum vierten Mal überschritten. Die Kurve steigt aktuell noch steiler nach oben als in den Jahren zuvor. Die Region Ost fordert, dass vor allem in den sensiblen Nachtstunden mehr Rücksicht auf die Bevölkerung genommen und die Nachtruhe eingehalten wird.


Die Nachtflugsperre dauert von 22 bis 6 Uhr. Für den Verspätungsabbau darf bis 23.30 Uhr gestartet und gelandet werden. Dies wird jedoch vom Flughafen Zürich nicht eingehalten. Gemäss ZFI landeten 2012 zwischen 23.30 und 0.30 Uhr, also während der Sperrzeiten, 28 Flugzeuge. Bei den Starts sind während dieser Zeit sogar 126 Flüge ausgewiesen. Dies ist nicht zu akzeptieren. Der Flughafen Zürich hat die Aufgabe, die Nachtruhesperre durchzusetzen.

Auch die Zahlen für den Verspätungsabbau stiegen rasant an. Zwischen 23.00 und 23.30 Uhr landeten 367 Flugzeuge und starteten 1648. 2011 lagen die Landungen noch bei 285 und die Starts bei 1381. Diese Zahlen müssen wieder nach unten korrigiert werden, damit die Menschen rund um den Flughafen Zürich nicht in ihrem Schlaf gestört werden.

Die Region Ost fordert Massnahmen an der Quelle des Lärms, nicht lediglich eine Symptombekämpfung mittels Schallschutzmassnahmen und Richtplanvorgaben.

  • Die Nachtruhe von mindestens 7 Stunden ist einzuhalten.
  • Die Gebührenregelung des Flughafens Zürich soll verstärkt Anreize schaffen, lärmgünstige Flugzeuge einzusetzen und Nachtflüge möglichst früh anzusetzen und abzuwickeln.
  • Lärmmindernde Anflugverfahren (Continuous Descent) sind umzusetzen.
  • Auf Pistenausbauten ist zu verzichten, da dadurch mehr Flugbewegungen zu erwarten sind.
  • Die Problemzonen liegen gemäss ZFI heute bereits im Osten und im Norden des Flughafens. Die Region Ost kann deshalb nicht akzeptieren, dass Anflüge über den Osten massiv ausgedehnt werden sollen, würde der Staatsvertrag mit Deutschland akzeptiert.


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