4.11.2016

Allianz N-O-W fordert realistische Planungsgrundlagen für Flughafen und Gemeinden

Die Allianz N-O-W hat sich intensiv mit dem Entwurf des SIL-Objektblatts Flughafen Zürich auseinandergesetzt und sieht sich zu verschiedenen Kritikpunkten veranlasst. Mit dem SIL 2 ist ein verlässliches Planungsinstrument auf der Grundlage einer realitätsbezogenen Nachfrageprognose zu schaffen, was mit dem vorliegenden Entwurf nicht gegeben ist. Die 7-stündige Nachtruhe ist zu gewährleisten, indem Südabflüge geradeaus täglich auch in der Mittagsspitze festgesetzt werden. Auf Pistenverlängerungen ist zu verzichten.


Die Allianz N-O-W lehnt die angestrebte Umstellung des Flugbetriebs auf ein System mit verlängerten Pisten 28 und 32 dezidiert ab. Eine Notwendigkeit dafür ist weder aus Sicherheits- noch aus Kapazitätsgründen gegeben. Die Flugbewegungen verharren seit 2004 auf einem stabilen Niveau (rund 235'000 Linien- und Charterflüge), weil der Trend aus wirtschaftlichen Gründen hin zu grösseren und voll ausgelasteten Maschinen geht. Die dem SIL 2 zugrunde liegenden Parameter und Betriebskonzepte führen insgesamt zu einer massiven Vergrösserung der Gebiete mit Lärmbelastung und engen die Entwicklung der betroffenen Gemeinden unnötig ein. Dass Parallelpisten definitiv fallengelassen werden, ist erfreulich.

Begrüsst wird die Einführung von Südabflügen geradeaus bei Bise und Nebel. Dies sichert die Kapazität des Flughafens bei schlechtem Wetter. Damit ist das Problem der vielen Verspätungen und damit Flugbewegungen nach 23 Uhr jedoch noch nicht gelöst. Die Allianz N-O-W fordert deshalb Südstarts geradeaus tagsüber in den Spitzenzeiten – und zwar nur von Langstreckenflugzeugen, die aufgrund ihres Gewichts sowieso nach Süden starten müssen. Diese Flugzeuge machen heute nach dem Start Richtung Süden eine Linkskurve über dicht besiedeltes Gebiet, was eine ähnlich grosse Anzahl Menschen belärmt wie Südstarts geradeaus und – neben den bekannten flugbetrieblichen und sicherheitstechnischen Nachteilen – auch einen unnötig hohen, vermeidbaren Schadstoffausstoss für die Flughafenregion bedeutet.

Forderungen der Allianz N-O-W

Die der Allianz N-O-W angeschlossenen Behörden- und Bürgerorganisationen werden ihre gemeinsamen Forderungen beim BAZL deponieren. Im Kern heisst das:

  • Mit dem SIL 2 soll ein verlässliches Planungsinstrument auf der Grundlage einer realitätsbezogenen Nachfrageprognose geschaffen werden, was mit dem vorliegenden Entwurf nicht gegeben ist.
  • Die 7-stündige Nachtruhe ist zu gewährleisten, indem neben weiteren Massnahmen Südabflüge geradeaus nicht nur für Bisen- und Nebellagen, sondern auch in der Mittagsspitze für maximal 30 (zusätzlich zu Tagen mit Bisen- und Nebelkonzept) ohnehin nach Süden startende Langstreckenflüge festgesetzt werden.
  • Pistenverlängerungen sind aus dem SIL 2 zu streichen, da diese weder aus Gründen der Sicherheit noch der Kapazität notwendig sind.


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