7.12.2018

Mehr Bewilligungen für Flüge in der Nachtsperrzeit – ZFI steigt nicht nur wegen Bevölkerungswachstum an

Der Zürcher Fluglärm-Index ist wie erwartet auch 2017 überschritten worden: Insgesamt um 2,2 Prozent, was addiert über die letzten Jahre eine massive Überschreitung des Richtwerts von 47‘000 lärmbelästigten Personen bedeutet. Dies liegt nicht nur am Bevölkerungswachstum in der Flughafen-region. Ein grösserer Anteil, nämlich 1,3 Prozent der Mehrbelastung, ist auf den moderaten Anstieg der Flugbewegungen zurückzuführen – vor allem in der Nacht. Denn immer mehr Flugzeuge landen und starten in der Nacht, während die Flugbewegungen am Tag praktisch konstant bleiben.

Als besonders störend stuft die Region Ost die Flugbewegungen während der Nachtsperrzeit zwischen 23 und 24 Uhr ein. Diese sind erneut angestiegen, nämlich um 5,5 Prozent von 2486 auf 2623 Flugbewegungen. Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass die Flughafen Zürich AG deutlich mehr Bewilligungen für Flugbewegungen während der Nachtsperrzeit zwischen 23.30 und 6.00 Uhr erteilt hat. Waren es 2016 noch 188 Bewilligungen, sind es 2017 bereits deren 271 für Grossflugzeuge. Schaut man genauer hin und rechnet auch die Kleinflugzeuge dazu, sind es sogar 292 Flüge. Beanstandet hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) lediglich 5 Flüge aufgrund eines möglichen Verstosses.

Diese Situation bestätigt die Haltung der Region Ost, dass dringend Massnahmen zu ergreifen sind, damit die Nachtflugsperre vom Flughafen Zürich und den Fluggesellschaften eingehalten wird. Eine davon ist eine lenkungswirksame Erhöhung der Lärmgebühren für Verspätungen nach 23 Uhr. Die Region Ost stellt zudem fest, dass zu viele Starts und Landungen vor 23 Uhr auf dem Flugplan stehen und Verspätungen somit vorprogrammiert sind.



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