4.12.2020

Anstrengungen zeigen erste Wirkung – aber mehr Landungen von Osten erhöhen Lärmbelastung in sensiblen Nachtstunden

Alljährlich im Dezember erscheint der Flughafenbericht, der unter anderem den Zürcher Fluglärm Index (ZFI) des Vorjahres präsentiert und die Flugbewegungen analysiert. Auch wenn die aktuelle Situation

Die Kurve des ZFI zeigt erfreulicherweise leicht nach unten – dies aufgrund von betrieblichen Optimie-rungen auf verschiedenen Ebenen. Positiv zu vermerken ist insbesondere, dass letztes Jahr am Flughafen Zürich rund 5% weniger Flüge in der Nacht zwischen 22 und 6 Uhr stattgefunden haben. Etwa 7% weniger Bewilligungen wurden für Flüge nach 23.30 Uhr erteilt (207 im 2019, 249 im 2018). Noch immer sind jedoch 2359 Flüge zwischen 23 und 23.30 Uhr zu verzeichnen. Diese halbe Stunde dient nicht flugplan-mässigen Ab- und Anflügen, sondern darf nur für die Abwicklung verspäteter Flüge genutzt werden. Auch wenn im Vergleich zum Vorjahr 5% weniger Flugbewegungen in dieser bewilligungsfreien Nachtsperrzeit ausgewiesen werden, muss der weitere Abbau von Verspätungen ein Ziel des Flughafens Zürich sein. 

Sorgen bereitet der Region Ost, die 132 Gemeinden im Osten des Flughafens vertritt, die Verlagerung der Flugbewegungen während sensiblen Nachtstunden in den Osten. Waren 2018 abends ab 20 Uhr respektive 21 Uhr noch 14'100 Anflüge aus dem Osten auf Piste 28 zu verzeichnen, sind es 2019 bereits 14'900. Seit 2010 stieg die Anzahl Anflüge von Osten abends also um 12,9%, während sich die Zahl der Anflüge aus dem Süden frühmorgens und abends insgesamt kaum verändert hat.

Aufhorchen lässt folgender Satz im Flughafenbericht: «Eine Entlastung des Südens ist mit der geplanten Verlängerung der Piste 28 gegen Westen und der damit verbundenen erhöhten Verfügbarkeit dieser Piste zu erwarten.» Eine Verlagerung der Flugbewegungen in den Osten, insbesondere am späten Abend, ist für die Behördenorganisation Region Ost keine akzeptable Entwicklung. Auch wenn es noch Jahre dauern wird, bis die Anzahl Flugbewegungen wieder das Niveau von 2019 erreichen wird, setzt sich die Region Ost weiterhin dafür ein, dass der Fluglärm nicht in den Osten verlagert wird.


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